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Übersicht Inhaltsstoffe naturreiner äth. Öle

Aktualisiert: 1. Nov. 2022



Naturreine ätherische Öle und ihre Inhaltsstoffe


Die Zusammensetzung naturreiner ätherischer Öle in Ihren Inhaltsstoffen ist komplex, so das einige dieser Naturprodukte auch mit heutiger moderner Analyseverfahren noch nicht vollständig entschlüsselt werden können.


Neben den Hauptwirkstoffen, wie z. B. Monoterpene und Ketone, enthalten ätherische Öle, eine Vielzahl weiterer Inhaltsstoffe, z. B. Zimtaldehyd oder Eugenol, welche die Wirkungsweise und somit die Anwendungsmöglichkeiten maßgeblich entscheiden.


Um die Wirkung der Inhaltsstoffe ätherischer Öle besser verstehen zu können, teilt man sie gemäß ihres biologischen Entstehungsprozesses in zwei Hauptgruppen ein:


1. Hauptwirkstoffe – Terpene

  • Monoterpene: z. B. Aldehyde, Ester, Ketone, Phenole, Oxide, ...

  • Sesquiterpene: Sesquiterpenkohlenwasserstoff, Alkohole, Lactone

2. Nebenwirkstoffe – Aromatische Verbindungen

  • Phenylpropane: z. B. Eugenol, Saffrol, Zimtaldehyd, ...

Hierbei handelt es sich um zwei gänzlich verschiedene Molekül-Gruppen, deren Entstehung in unterschiedlichen biosynthetischen Prozessen an verschiedenen Stellen innerhalb einer Pflanzenzelle ablaufen.


Die sogenannten Terpene und die darauf aufbauenden Moleküle stellen hierbei die größte Menge und damit wichtigsten Bestandteile eines naturreinen ätherischen Öles dar. Ihre Verwandtschaft mit den Hormonen erklärt ihren starken Einfluss auf unseren Körper.


Phenylpropane hingegen sind für den Proteinaufbau von großer Bedeutung. Zu Ihnen gehören Bestandteile wie z. B. Cumarin oder Vanillin.

 

1. Was sind Terpene?

Terpene sind Moleküle, die aufgrund ihrer sehr geringen Größe auf das Vorhandensein einer sogenannten „funktionellen Gruppe“ angewiesen sind, um ihre jeweilige Wirkung zu erzielen.


Daher werden sie in vollgende Terpene-Gruppen kategorisiert:


· Monoterpene: Aldehyde, Alkohole (Monoterpenalkohole), Ester, Ketone, Phenole so wie Oxide.


· Sesquiterpene: Sesquiterpenkohlenwasserstoff, Alkohole (Monoterpenkohlenwasserstoffe) und Lactone.

Diese beiden Gruppen stellen nun die Hauptmenge an Bestandteilen (ca. 90 %) eines ätherischen Öles. Häufig ist eine Mischung beider Gruppen zu finden.


Naturreine ätherische Öle, welche einen hohen Anteil an Monoterpene enthalten, sind meist sehr dünnflüssige, klare Öle mit hoher Flüchtigkeit.

Während hoch sesquiterpenehaltige Öle von gelber bis dunkelgelber, gelegentlich auch brauner Farbe und dickflüssiger sind. Des Weiteren gelten sie durch ihre lange Dufthaltbarkeit in der Parfümerie als Fixative.

 

Monoterpene:


1. Kohlenwasserstoffe

Citronello, Geraniol, Limonen und Linalool gelten als allergene Inhaltsstoffe!


Bekannte äth. Öle mit Kohlenwasserstoffkomponenten sind alle Citrusöle, ausgenommen Bergamotte. Sie bestehen zu einem bis zu 90 % Anteil aus Monoterpen-Kohlenstoffen. In der Aromatherapie gelten sie als teils antiviral und entzündungshemmend.


Allerdings gelten sie aufgrund dieser Eigenschaft als nierenreizend z. B. Wacholder und werden daher gern durch Öle mit Terpenalkohol als Wirkstoff ersetzt!


Bekannte Öle: Citrusöle, Wacholderbeeröl, Nadelhölzer …

2. Aldehyde

Citral gilt als allergener Inhaltsstoff!


Aldehyde haltige Öle fallen durch ihre hohe Ergiebigkeit auf.

Hier ist weniger mehr!


Aufgrund ihrer starken entzündungshemmenden, krampflösenden und sedativen Eigenschaften, welche vor allem von Citral und Citronellal bekannt sind, wird eine hohe Verdünnung mit einem Trägeröl angeraten. Eine zu hohe Konzentration hat oft einen geringeren oder negativen Effekt und es kann zu starken Hautreizungen kommen.


Bekannte Öle: Eukalyptus, Lemongras, Eisenkraut, Melisse ...


3. Ketone

Öle mit einem Ketone Anteil wirken zellregenerierend, regen das Gewebewachstum an und sind schleimlösend.


Allerdings ist hier Vorsicht geboten!

Da es Ketonen leicht möglich ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, wirken sie bei Überdosierung neurotoxisch und können Anfälle, wie Epilepsie auslösen. Außerdem besteht die Gefahr einer schweren Leberschädigung. Daher sollten äth. Öle mit höherem Ketongehalt - vor allem Thujongehalt - nur von erfahrenen Therapeuten eingesetzt werden!


Die Toxizität ist hier abhängig von der Art der Anwendung:


· Oral – stark

· rektal, vaginal, perkutan – absteigend

· Inhalation – am schwächsten


Bekannte Öle: Eukalyptus, Rosmarin, Salbei, Thuja, Wehrmut, Ysop, ...


4. Phenole

z. B.: Vanillin, Thymol, …


Das in der Natur vorkommende pflanzliche Phenol wird Thymol genannt, wobei es sich um eine chemische Verbindung handelt, welche mit einer kurzen Kohlenstoffseitenkette an ein aromatisches Ringsystem gekoppelt ist. In seiner antiseptischen Wirkung ist Thymol dem künstlichen Phenol weit überlegen.


Allerdings ist von einer inneren Anwendung ab zu raten, da sie leberschädigend wirken. Auch die äußere Anwendung sollte nur unter fachkundiger Beratung erfolgen, da es zu starken Hautreizungen kommen kann.


Reines Phenol wird ausschließlich synthetisch gewonnen und ist giftig!


Bekannte Öle: Thymian, Oregano, ...


5. Alkohole

Alkohole sind eine der verträglichsten und mildesten Terpen-Molekülen. Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit eignen sie sich hervorragend für jeden Hauttypen. Sie Zeichen sich oft durch eine hohe antimikrotische Wirkung aus. Des Weiteren wirken sie tonisierend.


Bekannte Öle: Geranium, Muskatellersalbei, Neroli, Niaouli, Palmarosa, Rosenholz, ...


6. Ester

Ester sind Verbindungen zwischen Säuren und Alkohole. Ätherische Öle welche Ester enthalten sind im Allgemeinen stark aromatisch. Aufgrund ihrer zu meist fruchtigen Note werden sie gerne in Form von Aromen, in der Lebensmittelindustrie genutzt. Ester wirken krampflösend, antifungal und ausgleichen. Je länger die Säurekette, desto höher ist die entkrampfende Wirkung.


Bekannte Öle: Geranium, Kamille-römisch, Lavendel-fein, Mandarine,

Ylang –Ylang, …


7. Oxide

Oxide gelten als schleimlösend bzw. auswurffördernd (expektorierend) sowie antiviral. Das bekannteste Terpenoxid ist Cineol (Eukalyptol).


Bekannte Öle: Eukalyptus, Teebaum, Ysop, …

 

Sesquiterpene

z. B.: Bisabolol, Cedrol, Santol, Carotol, Patchoulialkohol, …

Farnesol gilt als allergener Inhaltsstoff!


Zu dieser Gruppe gehören sehr unterschiedliche Substanzen, welche ein breites Spektrum in ihrer Wirkungsweise aufweisen. Daher ist es nicht einfach, sie zusammen zu fassen. Meist handelt es sich hierbei um entzündungshemmende, stark pflegende und antiallergene Öle.


Ätherische Öle, deren Hauptwirkstoff aus Sesquiterpenalkoholen besteht, zeigen eine positive Wirkung auf das Nervensystem, die Muskulatur und regen das Lymphsystem an.


Bekannte Öle: Atlaszeder, Kamille-blau, Karottensamenöl, Patchouli, Sandelholz ...

 

2. Was sind Phenylpropane


Phenylpropane weißen ähnlich den Phenolen, ein sogenanntes „aromatisches Ringsystem“ auf. Allerdings ist ihre Zusammensetzung zu vielfältig, um sie eindeutig in ihrer Wirkung kategorisieren zu können.


Zimtaldehyd und Eugenol sind stimulierend, stark hautreizend und stark antiseptisch.


Estragol, Anethol hingegen sind sanfter und beeinflussen das autonome Nervensystem. Hier wirken sie stabilisierend und vorrangig im Verdauungstrakt stark krampflösend.


Ätherische Öle mit Phenylpropanen als Hauptwirkstoff:


· Zimtaldehyd: Zimt, Cassia

· Eugenol: Nelkenblüte, Nelkenblätter - gilt als allergener Inhaltsstoff!

· Estragol: Basilikum, Estragon

· Anethol: Anis

· Saffrol: Sassafras, Kampfer

· Myristicin: Muskatnuss

· Apiol: Petersilie

 

Die hier enthaltenen Informationen wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Da niemand fehlerfrei ist, ist eine eigene Recherche zu diesem Thema zu empfehlen!

Naturheilmittel ersetzen keinen Arzt!

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