Gelbe Pracht auf den Wiesen
Es ist wieder so weit!!!
Überall leuchten die knall gelben Blüten des Löwenzahns.
Das der Löwenzahn oder Dandelion wie er in England genannt wird, ein recht robustes Pflänzchen ist, hat sicher schon jeder von uns festgestellt!
Wächst er nicht frisch, fromm, fröhlich frei an den scheinbar unmöglichsten Stellen. Mitten im Straßenasphalt, zwischen viel befahrenen Pflastersteinen, auf Schutthalden. Egal ob in Wiesen, Parkanlagen, an den Rändern der Feldwege oder Gehwegen, in Blumenkästen-/beeten usw.. Die Liste ist schier unendlich.
Von vielen ungeliebt und mit Stumpf und Stiel als "Unkraut" ausgezupft und ausgegraben.
So streckt er doch seine Blütenpracht an vielen Orten der Sonne entgegen, um nach einer Weile als "Pusteblume" seine Samen dem Wind zu übergeben.
Doch Löwenzahn kann noch sehr viel mehr, als unsere wollgepflegten Blumenbette und den sorgsam gestutzten, mit Mährobotern geschorenen, Augapfel des Eglischen Rassen-Besitzers zu infiltieren.
Und genauso wiederstandsfähig dieser Frühlingsblüher ist, so wertvoll ist er für unsere Gesundheit!
Zumal hier gleich die ganze Pflanze ihre Verwendung findet:
Steckbrief - Löwenzahn, gewöhnlich:
lat. Taraxacum sect. Ruderalia
Echter Löwenzahn, Gemeiner Löwenzahn, Gebräuchliche Kuhblume, Gemeine Kuhblume, Butterblume, Pusteblume, Bettseicher, Pfaffenröhrlein, Sonnenwirbel, Mönchskopf uvm. .
Ordnung: Asterales
Familie: Korbblütler
Unterfamilie: Chichorideae
Tribus: Chichoreae
Fundorte: Wiesen, Äcker, Wegränder, Lichtungen
Verwendbare Pflanzenteile: Knospen, Blüten, Blätter, Wurzel.
Erntemonate:
Knospen - April-Juni bzw. August-September
Fest geschlossene Knospen vor der ersten Blüte sammeln.
Blüten - April-Juni bzw. August-September
Am besten später Vormittag bis mittags, wenn die Blüten voll erblüht sind und schnell rupfen da sich die Blüten schnell schließen!
Samen - Mai, Juni, September
Blätter - März - September
Wurzel - Oktober - März
Erkennungsmerkmale:
Blattform: schrotsägeförmig, gezahnt.
Blütenfarbe: gelb
Giftigkeit: ungiftig
Hinweise zur Giftigkeit: Oft wird vor dem Milchsaft in den Stängeln der Löwenzahnblüte gewarnt. Gerade bei älteren Pflanzen enthält der weiße Saft verstärkt Bitterstoffe, Harze und Triterpene. Beim Verzehr größerer Mengen können sie zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
Verwechslungsgefahr: Gewöhnliches Ferkelkraut, Milchkraut (Schaftlöwenzahn, Leontodon) sind leicht dank ihrer soliden Stängel zu unterscheiden.
Gesundheitliche Relevants:
Inhaltsstoffe: besondere Bitterstoffe (Eudesmanolid, Tetrahydroiridentin B, Germacranolid Ainsliosid), Triterpene,Taraxasterol, Sterole Sitosterol, Flavonoide, Cumarine, Cholin, Inulin, Kalium, Magnesium, Phosphor, Vitamin A, Vitamin B2, Vitamin C, Zucker
Eigenschaften: abführend, harntreibend, appetitanregend, entgiftend.
Anwendung: Allergien, Appetitlosigkeit, Arteriosklerose, Bronchitis, Ekzeme, Fieber, Frühjahrsmüdigkeit, Gallenschwäche, Gallensteine, Gelenkerkrankungen, Gicht, Hämorrhoiden, Hautleiden, Hühneraugen, Husten, Kopfschmerzen, Leberschwäche, Magenschwäche, Nierensteine, Pickel, Rheuma, Verstopfung, Warzen, Wassersucht, Wechseljahrsbeschwerden.
Verwendung:
Löwenzahnblätter, jung:
Salat - leckerer Vitamin und Mineralstofflieferant
Gemüse - Ähnlich wie Spinat, Mangold, Brennnessel
Pesto - wie Bärlauch, Brennnessel, Basilikum usw.
Suppe - Cremesuppen
Tee - Fastentee, Entwässerungskur
Saft - Direktsaft, Smoothis
Löwenzahnknospen:
Tee - Fastentee, Entwässerungskur, milder als Blüten
Kapernersatz - frische junge Knospen in Essig einlegen
Löwenzahnblüten:
Tee - Fastentee, Entwässerungskur
Honig - Blütensud mit Zucker/Süßungsmittel
Sirup - Blütensud mit Zucker/Süßungsmittel einkochen (siehe: )
Gelee - Blütensud wie gewohnt einkochen
Likör/Wein - Leckerer Aperitif oder als Verdauungshilfe
Essig - Blüten mit Essig übergießen und ziehen lassen
Salben/Cremes - trockene/rissige Haut, Gelenkschmerzen, Muskelkater, Verspannungen
Löwenzahnwurzeln:
Tee - Fastentee, Entwässerungskur, Erkältungen
Gemüse - Herbstwurzeln, ähnlich wie Pastinaken, Steckrüben, Schwarzwurzeln ect.
Suppe - Suppengrundlage
Kaffeersatz - getrocknet, gemahlen
Löwenzahn im ganzen: Suppe, Salat, Tee
Löwenzahnmilch:
Warzen/Hühneraugen - Milch auf befallene Stelle auftragen (!Volkskunde!)
Wer Probleme mit den Gallenwegen oder Nieren hat, sollte Zubereitungen aus Löwenzahn nicht oder nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen. Menschen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, sollten ebenfalls auf Löwenzahn verzichten.
Löwenzahn in der Seife:
Löwenzahnblüten:
Hier können sowohl die frischen gelben Blüten als auch getrocknete genutzt werden. Einfach gleichmäßig in den zeichnenden Seifenleim einrühren.
Oder nur als Topping auf die fertige Seife streuen.
Löwenzahntee/Löwenzahnsud:
Blüten, Blätter oder Wurzeln mit dest. Wasser aufkochen und je nach Wunsch der Wirkstoffintensität zwischen einigen Minuten oder bis zu 24 Stunden ziehen lassen. Abseihen und als Laugenflüssigkeit im Ganzen oder Anteilig verwenden.
Löwenzahnblütenmazerat:
Ein Ölauszug aus Löwenzahnblüten dient großteils dem Färben der Seife, da der Farbstoff laugenstabil ist und einen schönen gelbton ergibt!
Hier werden nicht nur der Farbstoff, sondern auch enthaltene Wirkstoffe auf das Öl übertragen.
Inwiefern die Wirkstoffe in einer im CP-Verfahren hergestellten Seife erhalten bleiben ist umstritten. Sollen diese allerdings eine Wirkung erziehlen, sollte das OHP-Verfahren genutzt werden.
Es ist generell jedes Öl nutzbar, allerdings sollten haltbare/ranzstabile Öle bevorzugt werden, zum Beispiel Olivenöl, Kokosfett oder Jojobaöl. Vorallem wenn auf Vorrat hergestellt wird!!!
Sollte die Menge nur für ein einzelnes Rezept vorbereitet werden, ist es wichtig die passende Menge an Öl zu berechen.
Wird das Mazerat als Grundöl (z. B. Olivenölmazerat) in der Gesamtfettmenge (GFM), als Anteil eines Öles oder als Überfettungsöl in einer OHP Verwendung finden?
Bei einem Mazerat wird das Grundöl berechnet bzw. in den Seifenrechner eingegeben
Um ein Mazerat herzustellen gibt es 2 Möglichkeiten:
1. Warmauszug :
Hier kann vorallem Kokosfett oder Palmfett genutzt werden!
Es sollten vorzugsweise frische Blüten verwandt werden, da getrocknete im heißen Öl verbrennen können!
Einige handvoll Blüten in einen Topf geben und mit der gewünschten, bzw. berechneten Menge des gewählten Öles übergießen.
Bei festen Fetten, das Fett, langsam schmelzen lassen und Blüten zugeben.
Öl oder Fett bis kurz vor dem Siedepunkt, vereinzelt aufsteigende Bläschen, erhitzen.
Vom Herd nehmen und abgedeckt 24 Stunden ziehen lassen.
Nochmals erwärmen, abkühlen lassen, und abseihen.
Bei Kokos- oder Palmfett nicht zu kühl werden lassen, da es sonst wieder fest wird.
2. Kaltauszug:
Hier eignen sich flüssige Öle besser, da durch das erstarren fester Fette die Aufnahme der Pflanzenstoffe behindert wird.
Getrocknete Blüten sind hier als Vorbeugung von Schimmel vorzuziehen!
Blüten in ein sauberes verschließbares Gefäß füllen und mit der gewünschten bzw. berechneten Menge des gewählten Öles übergießen, bis alle Blüten bedeckt sind.
Sollten frische bzw. angetrocknete Blüten genutzt werden, wird das Gefäß mit Küchenkrepp oder einem Stück sauberem Stoff abgedeckt, damit das Restwasser aus den Blüten, sich nicht am Deckel sammelt und so ein Verderben begünstigt.
Sobald das Krepp oder der Stoff trocken bleiben, kann das Gefäß verschlossen werden.
Werden getrocknete Blüten genutzt, kann das Gefäß sofort geschlossen werden.
Die Ölmischung sollte 4-6 Wochen an einem warmen Ort, ohne direkte Sonne ziehen.
Das Gemisch täglich schwenken um Schimmelbildung zu vermeiden.
Wenn das Mazerat fertig ist, am besten durch einen Kaffefilter abseihen, nicht ausdrücken!
Das fertige Öl sollte klar/durchsichtig sein.
Der Ölauszug, egal ob kalt oder warm, in einem sauberen Gefäß, kühl und dunkel gelagert ist in der Regel so lange haltbar wie das Basisöl!
Natürlich können Ölauszüge auch für Naturkosmetika genutzt werden.
Bitte beachtet hier den Eigengeruch mancher Öle/Fette!
Die hier enthaltenen Informationen wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Da niemand fehlerfrei ist, ist eine eigene Recherche zu diesem Thema zu empfehlen.
Naturheilmittel ersetzen keinen Arzt!
Alle Inhalte ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten!!!
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